Nachdem der Parasit bereits in der Vergangenheit bei Waschbärpopulationen in unseren Nachbarländern Deutschland, Niederlande, Frankreich und Luxemburg nachgewiesen wurde, wurde der Wurmbefall nun auch zum ersten Mal in Belgien nachgewiesen. Bei insgesamt 6 in der Wallonie gefangenen und erlegten Waschbären wurde dieser gefunden, darunter auch bei einem Tier, das in der Gemeinde Raeren gefangen wurde.
Dabei ist der Wurmbefall für den Waschbären nicht tödlich. Eine Übertragung auf den Menschen kann jedoch zu einer seltenen Infektionskrankheit, der Baylisascariose, führen und schwerwiegende Folgen haben. Übertragen wird die Krankheit über Eier in den Fäkalien des Waschbären, die sich bei versehentlicher Aufnahme im ganzen Körper verbreiten und irreversible Schäden am Nervensystem auslösen können.
Eine Ansteckung ist zwar selten, angesichts der möglichen Schäden ist es jedoch sehr wichtig, sich davor zu schützen. Die Wallonische Region empfiehlt dementsprechend folgende Schutzmaßnahmen:
- Einen Waschbären nicht berühren oder sich ihm nähern, egal ob er lebhaft oder krank wirkt;
- Unbedingt vermeiden einen toten Waschbären ohne flüssigkeitsdichte Einweghandschuhe und Schutzmaske zu berühren oder aufzuheben;
- Einen Waschbären nicht füttern, auch wenn er harmlos aussieht;
- Sandkästen schließen, wenn sie nicht benutzt werden;
- Kinder beaufsichtigen, um den Verzehr von Erde zu vermeiden;
- Nach der Gartenarbeit die Hände gründlich waschen;
- Hunde in Waldgebieten an der Leine führen, regelmäßig entwurmen und ihren Kot gesetzesgemäß einsammeln, auch Hunde können als Zwischenwirt fungieren;
- Darauf achten, dass Ihr Haushund keinen lebenden oder toten Waschbären berührt;
- Wilde Beeren mehr als 50 cm über dem Boden pflücken, Obst und Gemüse systematisch waschen, Lebensmittel aus Feldern, Wäldern oder Gärten, die potenziell für Waschbären oder Füchse zugänglich sind, kochen.