- 1 Was ist die ÖKLE?
Die “Örtliche Kommission für Ländliche Entwicklung” (ÖKLE) ist eine beratende Kommission der Gemeinde. Sie besteht aus Bürger*Innen, die aus allen Dörfern, Altersgruppen, Berufen und Nationalitäten kommen und so die Vielfalt der Gemeinde widerspiegeln. Weitere Mitglieder kommen aus dem Gemeinderat und sorgen für einen Austausch zwischen Rat und Kommission. Die ÖKLE ist ein Instrument aktiver demokratischer Partizipation.
- Die ÖKLE tagt in der Regel 4-mal im Jahr.
- Die ÖKLE arbeitet im Rahmen einer Geschäftsordnung und mit einem Leitbild als Richtschnur für die Zusammenarbeit untereinander. Die Zahl der Mitglieder aus dem Gemeinderat ist laut Dekret der Wallonie auf höchstens 25 % begrenzt.
- Neue Mitglieder werden vom Gemeinderat ernannt. Vorher erfolgt ein Bewerbungsaufruf an alle Bürger*Innen.
- Die ÖKLE wurde im September 2007 für die Erarbeitung des ersten Kommunalen Programms für Ländliche Entwicklung (KPLE) gegründet. Dieses war von 2010 bis 2020 gültig.
- 2021 begann die ÖKLE mit der Vorbereitung eines neues KPLE, die aktiven Projekte aus dem alten KPLE laufen dabei weiter.
- 2 Wie arbeitet die ÖKLE?
Die ÖKLE ist überparteilich und hat eine langfristige Entwicklungsstrategie und Entwicklungsziele für die Gemeinde erarbeitet: das ”Kommunale Programm zur Ländlichen Entwicklung” (KPLE). Dieses wird vom Gemeinderat und von der Wallonischen Region geprüft und offiziell angenommen und wird von der Gemeinde unabhängig vom jeweiligen politischen Programm verfolgt.
Auf Basis des KPLE schlägt die ÖKLE dem Gemeinderat Projekte vor. Projekte des KPLE können finanziell von der Wallonischen Region gefördert werden. In der Gemeinde Raeren sind zum Beispiel der Dorfplatz Raeren, das Dorfhaus Eynatten oder die Kulturhistorische Beschilderung zu 60 bzw. zu 80% von der Wallonie finanziert wurden.
Jedes aktive Projekt der ÖKLE wird von einer themenspezifischen Arbeitsgruppe koordiniert, die sich sich je nach Bedarf und Projektfortschritt trifft. Alle Bürger*Innen sind eingeladen, dabei mitzuwirken.
Die ÖKLE und ihre Projektgruppen arbeiten zusammen mit Vereinen und Initiativen an der Schnittstelle zwischen Bürger*Innen und Gemeinde. Unser Ziel ist es, ein effizientes Netzwerk für Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Akteuren in unserer Gemeinde zu bilden und zu stärken.
Die Kommission und ihre Arbeitsgruppen versuchen ihre Entscheidungen nach dem Konsensprinzip zu finden. Jede Meinung wird gehört und respektiert. Kampfabstimmungen wollen wir vermeiden.
- Aktionen werden durch die ÖKLE und ihre Arbeitsgruppen mit Unterstützung der Gemeinde umgesetzt. Infrastrukturprojekte werden von der ÖKLE begleitet und durch die Verwaltung bearbeitet und umgesetzt. Hierzu werden vom Kollegium feste Ansprechpartner in der Verwaltung benannt.
- Die Gemeinderatsmitglieder in der ÖKLE sorgen für den gegenseitigen Austausch zwischen Rat und Kommission. Vorsitzender der ÖKLE ist ein Schöffe aus dem Gemeindekollegium. Von 2007 bis 2012 war dies Rene Chaineux, von 2012 bis März 2021 Joachim Vanweersth und seit April 2021 ist Uli Deller Vorsitzender der ÖKLE.
- Mit dem Bürgermeister- und Schöffenkollegium steht die ÖKLE in ständigen Kontakt und berichtet jährlich dem Gemeinderat. Der Kommunale Beratende Ausschuß für Raumordnung und Mobilität (KBRMA) wurde von der ÖKLE bereits mehrfach um Stellungnahme zu neuen Projekten gebeten und zu laufenden Projekten befragt.
- Die ÖKLE hat einen Sekretär, der die Kommission und ihre Arbeitsgruppen begleitet und koordiniert und großteils von der Wallonischen Region finanziert wird. Die Wallonische Region hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgiens WFG in Eupen als deutschsprachiges Begleitorgan anerkannt.
- 3 Das KPLE – Strategie, Programm und Ziele der ÖKLE
Das erste KPLE der Gemeinde Raeren wurde in den Jahren 2007-2009 von der ÖKLE erarbeitet und war von 2010 bis 2020 die Grundlage unserer Arbeit.
Ein KPLE ist ein langfristiges, strategisches Dokument und hat drei wesentliche Bestandteile:
- die Analyse der Ist-Situation der Gemeinde sowie ihre Stärken und Schwächen
- durch die ÖKLE erarbeitete Entwicklungsziele, die sich an den Stärken und Schwächen der Gemeinde orientieren
- Projekte mit denen die Ziele verfolgt und auf die Herausforderungen der Zukunft reagiert werden soll
Derzeit gibt es kein gültiges KPLE und die ÖKLE arbeitet weiter an den laufenden Projekten. Die Erarbeitung des zweiten KPLE hat allerdings begonnen, denn seit 2007 hat sich einiges verändert. Herausforderungen wie zum Beispiel der Klimawandel oder der demografische Wandel betreffen auch uns und bedürfen auch der Antwort auf lokaler Ebene. Wie wollen wir in der Gemeinde Raeren darauf reagieren? Diese Frage soll u.a. das neue KPLE beantworten.
Die nächsten Schritte zum neuen KPLE
Information und Befragung der Bevölkerung
Die breite Beteiligung der Bevölkerung steht im Mittelpunkt des KPLE. Im Juni und September 2022 konnten sich die Bürger*innen während zweier Vorträge über die Ist-Situation der Gemeinde informieren und im Anschluss mit ihren individuellen Erfahrungen, Kritiken und Anregungen zu einer ersten Stärken und Schwächen Analyse für die Gemeinde beitragen.
In drei weiteren Bürgerversammlungen wurde dieses Vorgehen im Frühjahr 2023 auf die einzelnen Dörfer ausgeweitet. Hier konnten die Bürger*innen aus Perspektive ihrer Dörfer zur Vervollständigung der Stärken und Schwächen Analyse beitragen.
Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen wurden im Anschluss in der ÖKLE vertieft.
Festlegung der neuen Entwicklungsziele und Projekte
Die ÖKLE hat damit begonnen auf Basis der Stärken und Schwächen Analyse neue Entwicklungsziele für die kommende Förderperiode zu erarbeiten. Interessierte Bürger*innen können sich für die ÖKLE melden und engagieren.
Im Herbst 2023 werden den neuen Entwicklungszielen die ersten konkreten Projektideen folgen, die alle interessierten Bürger*innen gemeinsam mit den Mitgliedern der ÖKLE in offenen Arbeitsgruppen entwickeln können.
Die Termine für diese Versammlungen lauten wie folgt:Do. 14.09. – Thema Wohnen (Pfarrsaal Raeren)
Mo. 18.09. – Thema Mobilität (Pfarrsaal Raeren)
Mi. 04.10. – Thema Klima und Umwelt (Dorfhaus Eynatten)
Di. 24.10. – Thema Soziales (MZH Hauset)Erstellung des neuen KPLE
Abschließend werden die Projekte durch die ÖKLE priorisiert und gegebenenfalls in offenen Projektgruppen mit den Bürger*innen vertieft. Die Projekte fließen ein in das neue KPLE. Dieses wird dem Gemeinderat durch die ÖKLE vorgelegt und dann an die Instanzen der Wallonischen Region zur Genehmigung weitergeleitet. Danach endet der Prozess der Ausarbeitung des neuen KPLEs. Ein Prozess, der – gemeinsamen mit den Bürger*innen – die Basis geschaffen hat für die nachfolgende Umsetzung der Ideen und Projekte
- 4 Wir über uns
Wir sind eine bunt gemischte Gruppe von Bürger*Innen: Frauen und Männer, Senioren und Jüngere, Belgier und Deutsche aus Eynatten, Hauset und Raeren.
Gegenseitiger Respekt ist die Grundlage unserer Zusammenarbeit. Jeder hat seinen eigenen Hintergrund, seine eigene Perspektive, seine eigene Meinung und deswegen hat jeder Beitrag seinen Wert. Jeder wird gehört und trägt zur gemeinsamen Arbeit der Gruppe bei.
Wir arbeiten gleichberechtigt, sachlich und offen miteinander. Parteipolitische Fragen haben in der ÖKLE keinen Raum. Unsere Diskussionen sind realistisch und zielorientiert, unsere Beschlüsse werden nach Möglichkeit im Konsens gefasst.
- 5 Aktueller Stand
Aktuell hat die ÖKLE 41 Mitglieder. Nachdem es einen Wechsel in der Person des Begleiters gab und ein neuer Autor für das zu entwickelnde Programm der nächsten Förderperiode beauftragt wurde, heißt es jetzt die Bürger*innen einzubinden, damit Ideen für die neue Projekte, die die ÖKLE angehen wird, entwickelt werden.
Gleichzeitig wird weiter an den laufenden Projekten gearbeitet. Bei den Radverbindungen steht zeitnah die neue Streckenführung und Beschilderung für den Raerener Rad Rundweg (RRR) an. Das Dorfhaus Eynatten hat seinen Betrieb aufgenommen und die ÖKLE arbeitet derzeit daran, durch eigene Initiativen zum Leben im Dorfhaus beizutragen. Die Ideen zur Gestaltung des Bahnhofsareals werden weiter Stück für Stück realisiert. Hier trägt die Gemeinde mit eigenen Mitteln zur Verwirklichung bei.
Das Melde- und Standesamt ist zusätzlich dienstags von 15.30 – 18.30 Uhr und mittwochs von 13.30 Uhr – 15.30 Uhr für Sie geöffnet.
Das Bauamt ist zusätzlich an einem Dienstag im Monat zwischen 17 und 20 Uhr geöffnet (Infos + Termin: +32 (0)87/ 85 89 72).