In Belgien befindet sich dieses radioaktive Gas, je nach geologischen Gegebenheiten, in unterschiedlicher Konzentration im Erdboden. Im südlichen Landesteil, insbesondere in den Ardennen, ist oftmals eine erhöhte Radonkonzentration festzustellen. Aber auch die Gemeinde Raeren gehört zu den belgischen Gemeinden mit erhöhter Radonkonzentration und der Grenzwert von 300 Bq/m³ wird teilweise überschritten. Radon kann auf verschiedenen Wegen ins Haus gelangen, beispielsweise über Risse im Boden, Wandanschlüsse, den Keller, Wasserleitungen oder sogar durch die Außenluft.
Besitzer von bereits bestehenden Gebäuden haben die Möglichkeit günstig einen Radontest anzufordern, um die Konzentration in ihrem Gebäude zu testen und falls nötig Abhilfemaßnahmen zu treffen. Hierzu können Sie die Webseite https://www.actionradon.be/home besuchen. Dort finden Sie ein entsprechendes Online-Formular. Bestellungen können ab dem 1. Oktober bis zum 31. Dezember (oder bis alle verfügbaren Tests vergriffen sind) getätigt werden. Genaue Instruktionen zum Testablauf werden Ihnen mit dem Detektor zugeschickt. Der Radongehalt wird zwischen den Monaten Oktober und April über 3 Monate gemessen. Es wird empfohlen, den Detektor in einem stark frequentierten Raum, bspw. in der Küche oder im Esszimmer, zu platzieren. Wird das Erdgeschoss nicht häufig benutzt, kann der Detektor auch in dem am meisten frequentierten Raum im ersten Stock platziert werden. Nach Ablauf der 3 Monate wird der Detektor zum Testzentrum zurückgeschickt.
Um sich bereits beim Hausbau vor Radon zu schützen, gelten 2 Grundsätze:
- Das Eindringen von Radon durch die Abdichtung zwischen Erdreich und Gebäude verhindern
- Unter dieser Abdichtung ein System zur Radonabsaugung vorsehen
Bei Einbau und Anwendung eines Schutzsystems sind folgende Schritte notwendig:
- Eine durchlässige Schotterschicht vorsehen (Steinschotter, Körnung 15/20)
- In dieser durchlässigen Schotterschicht ein Absaugsystem vorsehen
- Auf (oder unter) der Bodenplatte eine Radonschutzfolie anbringen
- Alle Spalten und Fugen um Rohrdurchführungen zwischen Bodenplatte und Bodenbelag sowie zwischen Bodenplatte und Mauern abdichten
- Ein wirkungsvolles Belüftungssystem einbauen
Um den Radonwert in bestehenden Gebäuden zu verringern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wie auch beim Hausbau haben diese Maßnahmen das Ziel gegen Radon abzudichten und/oder die mit Radon belastete Luft abzuführen:
- Verbesserung der Gebäudedichtigkeit (Türen, Risse im Boden, Rohre, …)
- Überprüfung des Belüftungszustandes sowie Behebung eventueller Störungen (Verstopfung des Luftein- oder -austritts, Verschmutzung, …)
- Verbesserung oder Wiederherstellung der natürlichen Belüftung von Kriechkellern oder geschlossenen Kellern
- Regelmäßiges Lüften (falls kein anderes Lüftungssystem vorhanden ist)
Weitere Informationen, auch zu möglichen weiteren Maßnahmen gegen eine erhöhte Radonkonzentration im Gebäude, sowie nützliche Broschüren zum Thema finden Sie über die Webseite der Föderalagentur für Nuklearenergie FANK: https://fank.fgov.be/de/dossiers/radon-und-radioaktivitaet-ihrer-umgebung/was-ist-radon